„Lernen im Alltag“ und „Lernbegleitung konkret“ – das sind die Themen, die die meisten Eltern gerade beschäftigen. Nicht so sehr freiwillig gewählt, viel mehr mit dem Fokus auf den Lernstoff, der auf den unterschiedlichsten Wegen aus den Schulen in die Kinderzimmer fliegt. Für uns im familY-Programm bedeuten diese Themen viel mehr:
Wie kann ich in Alltagssituationen Lernchancen entdecken? Wie kann ich ein*e gute*r Lernbegleiter*in sein und mein Kind beim entdecken, fühlen, leben, lernen unterstützen – ohne zu viel vorzugeben und ohne zu viel Druck auszuüben? Mein Kind beim Lernen zu beobachten und mir die Zeit zu nehmen, mich daneben zu setzen und mich davon überraschen zu lassen, wo es seine Aufmerksamkeit hingibt, was die nächste Bewegung ist, wie die Körperhaltung und der Atem ist – was sieht es, was hört es? Das kann mir als Elternteil Aufschluss darüber geben, wie mein Kind lernt.
Lernen gelingt besonders gut, wenn Euer Kind
- erfährt, dass es eigenständig handeln und sich eigene Ziele stecken kann;
- erlebt, dass es Aufgaben aus eigener Kraft bewältigen kann und
- sich sozial akzeptiert und geborgen fühlt.
Ein Beispiel, das wir für die eben genannten Punkte vielfältig benutzen, ist: gemeinsames Backen. Man kann mit dem Kind am Anfang besprechen, welche Schritte es beim Backen gibt und welche es schon selbständig übernehmen kann. Vielleicht ist es das Kneten oder doch schon das Ei Aufschlagen oder die Zutaten aus den Schränken Zusammensammeln. So etwas gemeinsam zu machen und sich immer wieder aufeinander zu beziehen, z.B. durch positives Feedback oder ein Schmunzeln – das hilft. Und wenn man danach den Kuchen mit anderen Menschen teilt, dann ist die Freude für alle besonders groß.
Das mag ich an unserem Programm, dass wir auf reale Situationen aus dem Alltag einen neuen Blick werfen, um zu erkennen, wie viele Lernmöglichkeiten der Alltag bietet. Also: Augen auf!
Weitere Beiträge von Anna, Marek und Kolja auf einen Blick und zum Weiterlesen hier.
Zur Autorin
ANNA HOLFELD
Bildungsreferentin familY-Programm
Als erfahrene Elternbegleiterin, Mediatorin und Coach sind ihr die Themen Beziehung, Selbstwirksamkeit und Umgang mit Veränderungen sehr wichtig. In Berlin ist die Kulturwissenschaftlerin verantwortlich für das family-Programm, bei dem sie ihr Projektmanagement-Talent und ihre Trainerexpertise einbringen kann.