Gemein­sam aus der Kri­se 

 

Vie­le Defi­zi­te des Schul­all­tags und des Bil­dungs­sys­tems ins­ge­samt sind den letz­ten Mona­ten noch deut­li­cher zuta­ge getre­ten. Wich­tig wird sein, dass die Erfah­run­gen jetzt zügig und fort­ge­setzt bereits mit dem Blick auf das nächs­te Schul­jahr auf allen Ebe­nen erho­ben wer­den. Natür­lich ist eine sys­te­ma­ti­sche, tie­fer­ge­hen­de und flä­chen­de­cken­de Ana­ly­se sinn­voll. Dort wo schnel­les Han­deln nötig und mög­lich ist, müs­sen Schu­len aber kurz­fris­tig die gesi­cher­ten Frei­räu­me bekom­men, die vor Ort häu­fig hin­rei­chend vor­han­de­ne Krea­ti­vi­tät, Agi­li­tät und Ver­ant­wor­tungs­be­reit­schaft zur pass­ge­nau­en Bestim­mung und unmit­tel­ba­ren Bear­bei­tung ihrer Defi­zi­te ein­set­zen zu kön­nen. All dies sind kei­ne neu­en Erkennt­nis­se und For­de­run­gen, aber die Kri­se kann auch in die­sem Punkt ein Umden­ken in Rich­tung einer Stär­kung der Ver­ant­wor­tungs­kul­tur vor Ort anschie­ben. 

 

Eine wei­te­re posi­ti­ve Ent­wick­lung könn­te das ver­bes­ser­te Zusam­men­wir­ken von Schu­len, Kom­mu­nen und inno­va­ti­ven Bil­dungs­or­ga­ni­sa­tio­nen sein. Die Kri­se hat viel­fach in der kon­kre­ten Zusam­men­ar­beit und über gemein­sa­me Erfolge an ein­zel­nen Bil­dungs­or­ten eine neue Inten­si­tät und Wert­schät­zung her­vor­ge­bracht. Statt einer unter­schwel­li­gen Kon­kur­renz der Akteu­re und einer Anein­an­der­rei­hung von um Auf­merk­sam­keit buh­len­den Ein­zel­pro­jek­ten sind an vie­len Orten sinn­vol­le Initia­ti­ven zum gemein­sa­men Wir­ken ent­lang der Bil­dungs­ket­te ange­scho­ben wor­den. Wenig über­ra­schend funk­tio­niert ein gemein­sa­mes Lösungs­an­ge­bot auch und gera­de in der aktu­el­len Kri­sen­si­tua­ti­on dort am bes­ten, wo die Struk­tu­ren des Schul­sys­tems hin­rei­chend gestärkt und gleich­sam koope­ra­tiv aus­ge­legt sind. Dies ist eine zwei­te Lern­erfah­rung: statt vie­le neue Pro­gram­me und Initia­ti­ven außer­halb des Sys­tems anzu­schie­ben, ist es sicher­lich sinn­vol­ler, die  bestehen­den, loka­len und meist öffent­li­chen Struk­tu­ren vor Ort zu stär­ken und auf eine neue Kul­tur des gemein­sa­men Wir­kens der unter­schied­li­chen Bil­dungs­ak­teu­re zu set­zen. 

 

Wei­te­re Bei­trä­ge von Marek, Anna und Kol­ja auf einen Blick und zum Wei­ter­le­sen hier.

 

Zum Autor

 

MAREK WAL­LEN­FELS
Sozi­al­un­ter­neh­mer aus Leidenschaft;
im Ein­satz für Bil­dungs­in­no­va­tio­nen und mehr Bildungsgerechtigkeit:
„Gesell­schaft­li­cher Zusam­men­halt ist ohne fai­re Bil­dungs- und Auf­stiegs­chan­cen nicht zu haben.“