Ausgezeichnet! Kinderrechte werden an der Wieschhofschule in Olfen großgeschrieben.
Die Schülerinnen und Schüler übernehmen in vielen Bereichen eigene Verantwortung und lernen durch jahrgangsübergreifenden Unterricht sowohl miteinander, als auch voneinander zu lernen. Lehrende vertreten dabei die Rolle von Lernbegleitern und Lernbegleiterinnen. Sie unterstützen und fördern die Kinder in ihrer Selbstständigkeit. Der Wunsch des Lehrerkollegiums, Kinder gleichsinnig und professionell zu beteiligen, motivierte die Schule 2015 dazu, am buddY-Programm Kinderrechte teilzunehmen. Die Wieschhofschule wurde heute für ihr Engagement ausgezeichnet. Die Ehrung des Titels „Ausgezeichnet“ vergibt die Vodafone Stiftung Deutschland zusammen mit EDUCATION Y regelmäßig bundesweit an besonders herausragende buddY-Schülerprojekte. In diesem Fall erhielten alle Akteure der Schule und auch die buddY-Streitschlichter Urkunden und einen Scheck über 350 Euro.
„An der Wieschhofschule wird Kindern der Rücken gestärkt, ihr Selbstbewusstsein gestützt und gefördert. Sie erfahren, dass sie ihr Leben und auch ihre Zukunft innerhalb der Kinderrechte selbst lenken können. Die Wieschhofschule ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was es heißt, Kindern die Rechte einzuräumen, die ihnen zustehen“, gratuliert Andrea Zinnenlauf, Leiterin des Programmbereichs Bildungspraxis der Vodafone Stiftung Deutschland.
„Es ist wichtig, dass Kinder ihre Rechte kennenlernen und bereits im Grundschulalter erfahren, dass damit auch Möglichkeiten gegeben sind, sich zu engagieren.“
In jeder Klasse wird am Anfang des Schuljahres ein Klassensprecher mit Vertretung gewählt, die jeweils einmal im Monat am tagenden Schülerparlament teilnehmen. Dort diskutieren Schülerinnen und Schüler mit Schulleiterin Petra Deuker über Probleme, aktuelle Themen und Wünsche. Neben dem Schülerparlament haben die Schülerinnen und Schüler eine Vielzahl an Möglichkeiten um den Schulalltag effektiv mitzugestalten und sich einzubringen: Die Schule hat verschiedene Projekte entwickelt wie das Projekt „Nein darf sein“, „Konfliktfit“ oder auch die „Streitschlichter AG“. „Ich bin stolz Streitschlichter zu sein, weil ich das Wissen auch zu Hause anwenden kann“, sagt Mika (10 Jahre).
„Die Kinder fühlen sich durch das Ausleben der Rechte wertvoll und ernst genommen. Sie sind nicht ein Wesen über das Erwachsene bedingungslos verfügen können.“
„Die Auseinandersetzung mit den Kinderrechten hat mir eine neue Perspektive auf meine berufliche Aufgabe vermittelt. Sie hat dazu geführt, dass ich mein Lehrerverhalten noch genauer auf einen wertschätzenden Umgang überprüfe und die Beteiligung der Kinder an demokratischen Prozessen in Unterricht und Schule stärker unterstütze“, so Sabine Schirk, Lehrerin an der Wieschhofschule. Den Kindern wird von den Erwachsenen ein großes Maß an Vertrauen und Respekt entgegengebracht, sie können sich hier Gehör verschaffen. Die Wieschhofschule ist dadurch zu einem Ort geworden, an dem sich die Kinder wohlfühlen und mitgestalten wollen und können. Die Kinder waren unter anderem an der Mitbestimmung von Umbaumaßnahmen, Anschaffung neuen Schulmobiliars und an der Auswahl von Lernthemen beteiligt. Darüber hinaus wurde ihrem Wunsch nach eine Schulhund nachgekommen – Flocke ist teil der Schule und besonders beliebt bei den Schülerinnen und Schülern.